Gerst´nbrot

Gerstenbrot gebackenDie Gerste gilt in Tirol als "mindere" Getreideart, was so viel bedeutet, dass sie gegenüber den anderen Getreidearten geringer geschätzt wird. Nachdem die Gerste aber geringe Ansprüche an Boden und Klima stellt, wurde sie in Tirol sehr häufig angebaut. Natürlich wurde auch Gerste als ergänzendes Getreide für die Brotherstellung verwendet. Speziell in Notzeiten hat man immer wieder versucht ausschließlich mit Gerste Brot zu backen. Aber die schlechten Backeigenschaften lassen keine zufriedenstellendes Brot zu. Für die menschliche Ernährung kommt überwiegend Sommergerste als Braugerste zum Einsatz. In nicht gemälzter Form wird Gerste zu Grütze oder Graupen verarbeitet und gelegentlich auch zu Mehl vermahlen. Speziell für die menschliche Ernährung gezüchtete Gerste kommt als Flocken, Mehl oder Rollgerste in den Handel. Besonders beliebt in Tirol ist die Gerstlsuppe mit Selchfleisch. Die Gerstlsuppe mit Selchfleisch ist ein fixer Bestandteil beim traditionellen „Südtiroler Törggelen“, einem Herbstfest, wo der „neue“ Wein verkostet wird (siehe wikipedia „Törggelen!). 

 

Rezept

 

 

400 g  Weizenmehl (Brotmehl/W1600)
350 g  Roggenmehl (R960)
 25 g  Salz
 30 g  Hefe
 50 g  Schmalz oder Butter
 0,4 l Wasser (Zimmertemperatur)
200 g Gerste
3 EL Fenchel 

 Arbeitsschritte

Zubereitung des Brühstückes 
200 g Gerste (ganze Körner) 

Gerste in 0,4 l  Wasser ca. 20 Minuten weich kochen

Gerste gekochtAnschließend die Gerste quellen lassen, bis die sie gut ausgekühlt ist (Dauer: ca. 2 Stunden)

 

 

 Teigbereitung:
1. Mehle und Salz in eine Schüssel geben und gut mischen
2. Hefe hineinbröseln und Butter/Schmalz dazugeben
3. Wasser hineinschütten und abschließend das Brühstück dazugeben
4. Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten. Entweder mit einer Küchenmaschine (Dauer 5-7 Minuten) oder händisch (Dauer 5 Minuten)
5. Teigruhe – den Teig abgedeckt bei Zimmertemperatur ca. 1 bis 1,5 Std. sich entwickeln lassen.

Portionierung - Formgebung

Teigstück1. Teig aus der Schüssel nehmen und nochmals kurz durchkneten

 

 

 

 

Portioniert2. Teig in 3 gleich schwere Stücke teilen

 

 

 

Gerstenbrot geformt3. Teigstücke in eine längliche Form bringen und mit Backtrennpapier dicht anschieben damit die Teigstücke einen besseren Stand haben. Nach der Hälfte der Backzeit werden die Teigstücke getrennt. Früher hat man Teigstücke nach der Hälfte der Backzeit aneinander geschoben, damit die seitliche Brotkrume weich bleibt und nur die Oberfläche knusprig ist.

4. Die Oberfläche mit Wasser bestreichen

5. Teigstücke abdecken und nochmals ca. 20 bis 25 Minuten sich entwickeln lassen (Fachbegriffe: rasten bzw. garen lassen).
6. Nach der Hälfte der Zeit Backrohr vorheizen (205oC)
7. Nach Ablauf der 20 bis 25 Minuten Teigstücke ab ins Backrohr! Backzeit: 3 Stücke = 55 bis 60 Minuten, 4 Stück = ca. 50 Minuten

8. Auf einem Rost oder Gittter auskühlen lassen
Gerstenbrot gebacken

 

 

 

Ernährungsphysiologische und medizinische Bedeutung

Der Gerste werden auch Heilwirkungen zugesprochen. Für die menschliche Gesundheit interessant sind die löslichen Gerstenballaststoffe, sowie der Gehalt an Beta-Glucanen zur Aufrechterhaltung eines normalen Costerinspiegels.

EINFACH

  • nur ein Grundrezept für viele verschiedene Brot- und Gebäcks Sorten
  • Fachwissen in Form einer „KLEINEN ROHSTOFFKUNDE“ und den „5 GOLDENEN BACKREGELN“
  • alle Rezepte sind auf die häuslichen Möglichkeiten (Backrohr) abgestimmt

SICHER

  • mit nur 5 Regeln („DIE 5 GOLDENEN BACKREGELN“) zum sicheren Backerfolg
  • Grundrezept gilt für alle Brot-/Gebäcksorten, das schafft Routine und Sicherheit
  • Sie wissen was im Brot drin ist und welche Zutaten verwendet wurden.

GESUND

  • Sie bestimmen den ernährungsphysiologischen Wert der Zutaten
  • Sie bestimmen den Anteil von Vollkornmehlen und Bioprodukten
  • Keine Zusatz- und Konservierungsstoffe

PERSÖNLICH

  • Sie bestimmen über die Qualität (z.B. Biogetreide) der Zutaten;
  • Sie bestimmen die Geschmacksrichtung durch Zugabe von besonderen Zutaten (Gewürze, Samen, Saaten usw.)
  • Sie können, ausgehend vom Grundrezept, neue Brotrezepte kreieren

Meine Person

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Mag. Karl Eller vulgo Tiroler Eigenbrötler
Bäckerlehre, 3 Gesellenjahre, Abendschule, Matura,
Lehramtsprüfung, Studium der Geschichte und Volkskunde,
Referent und Kursleiter zu folgenden Themen:
Brotgeschichte allgemein, Brotgeschichte von Tirol, Brot und
religiöse Verehrungsrituale, Alte Tiroler Brotrezepte, Brot der
Tiroler Bergbauern, Brotbacken einfach gemacht usw.