Christliche Symbole und Schutzzeichen an Tiroler Bauernhöfen

(Beispiele an Gebäuden im Museum der Tiroler Bauernhöfe; von Dr. Thoms Bertagnolli)

FirstpfetteSeit frühester Zeit gehört es zu den Zielen künstlerischer Darstellungen, dem göttlichen Gedanken einen Ausdruck zu geben. Die Kunst stand lange im Bereich des Magischen und von den prähistorischen Höhlenmalereien bis hin zu den kunstvoll gestalteten Heiligendarstellungen. Diese Spuren der Religiosität und das Bedürfnis nach Schutz vor dem Bösen findet man auch an ländlichen Gebäuden in sehr vielfältigen Ausprägungen. Als Ursachen unheilvoller Ereignisse wie Missernten, Umweltkatastrophen, Krankheit und Tod wurden vielfach übernatürliche Mächte, böse Geister und Hexen angesehen. Um die eintretenden Übel und die bösen Gestalten von sich und dem Eigentum fern zu halten, gab es unterschiedliche Vorgangsweisen, die auf die christliche Religion und auch auf den Aberglauben zurückzuführen sind. Die menschheitsgeschichtlich weit zurückreichenden Schutzbräuche waren weit verbreitet und hinterließen sichtbare Spuren an den Bauernhäusern und ihren Nebengebäuden. Von der Schwelle bis zum Giebel findet man zahlreiche Schutz- und Abwehrzeichen, die nicht nur vom christlichen Glauben geprägt sind. Je nachdem, welches Baumaterial verwendet wurde, fielen die Zeichen und Verzierungen aufwändiger und somit auffälliger aus. Das bäuerliche Ornament ist generell eine der Konstruktion streng untergeordnete, schmückende Zutat und nie ein beherrschendes Bauwerk.

Die Frage, ob Verzierungen als Schmuck oder Sinnbild an Fassaden angebracht worden sind, ist nicht immer leicht zu beantworten. Das Haus ist der innerste Schutzbereich für den Menschen. Deshalb versuchte man, es nicht bloß gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähig zu machen, sondern es auch unter den Schutz höherer Mächte zu stellen, indem man geheiligte Zeichen möglichst sichtbar anbrachte. Da der First das oberste Bauelement des Hauses darstellt, ist es naheliegend, solche Abwehrzeichen an First und Giebel anzubringen.

Zierelemente auf unterschiedlichen Untergründen

Die Möglichkeit einer Auszier sind beim Blockbau in Tirol gegenüber den prachtvollen Fachwerksbauten, beispielsweise des Schwarzwaldes, eher beschränkt. Sie finden sich am ehesten in der Gestaltung der Eckverbindungen, Verzapfungen, Balkonflächen und der Giebelwände. Aber auch Bauteile wie Haustüren, Fensterverkleidungen, Balkenköpfe, Kehlbalken u. a. wurden zum Teil sehr kunstvoll gestaltet. Dabei waren der Phantasie des Gestalters keine Grenzen gesetzt. Abhängig vom Bauelement, das gestaltet worden ist, wurden als Werkzeuge Reifmesser, Säge, verschiedene Schnitzmesser, Hohleisen oder Bohrer verwendet. Der älteste Schmuck besteht aus einfachen geometrischen Formen, die sich aus teils geradlinigen, teils aus kurvigen Mustern zusammensetzen. In der Zeit vor 1600 finden wir in unseren Breiten ausschließlich das einfache, recht grob anmutende Kopfschrot, mit vielfach nur abgebeilten und grob behauenen Hirnenden der Rundhölzer. Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts lassen sich wesentliche Verbesserungen und Verfeinerungen in der Holzbearbeitung erkennen. Die vollrunden Balken hackte man mit dem Zimmermannsbeil zu kantigen Hölzern und die Eckverbindungen wurden bereits beidseitig überkämmt. Als ersten und wohl bekanntesten dieser bereits schräg verzahnten Verblattung ohne Eckvorstoß finden wir in dieser Zeit den sogenannten „Schwalbenschwanz“. Den größten Aufschwung erfuhr die Zimmermannskunst in dieser Hinsicht vor allem nach dem Dreißigjährigen Krieg, also in der Zeit nach 1660. Unter dem Einfluss der Barockkunst wurden nunmehr kunstvoll zugeschnittene, kurvig geschweifte und mehrfach abgesetzte Eckverzinkungen erfunden, die mit viel Liebe und großer Sorgfalt herausgearbeitet wurden. Dazu zählt der weit verbreitete Zierschrot, Malschrot oder Klingschrot, in dem die sichtigen Hirne zu Ornamenten, wie Kreuze, Herzen, Kirchen, Häuser oder andere Bilder fein säuberlich ausgearbeitet sind. Dieses überaus komplizierte und aufwändige „Malschrot“ finden wir in Tirol erst ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das ausgehende 17. Jahrhundert kann somit auch als die Hochblüte der Zimmermannskunst angesehen werden, die erst im späten 19. Jahrhundert rasch zu verfallen scheint.

Andere Möglichkeiten bietet ein Haus aus Stein mit Verputz aus weißem Kalk, denn die Wandmalerei ist umso augenscheinlicher. In prächtigen Farben können filigrane und sehr detailreiche Bilder das Haus schmücken und in der Funktion als Schutzzeichen auch in größerer Entfernung wahrgenommen werden.

Heiliger Aloysius

Schutzzeichen auf Haus und Hof

Ziergiebel1Der Giebel war von jeher ein Hauptträger des Schmuckes nicht nur an Stadt-, sondern auch an Bauernhäusern und oft der einzige Platz, an dem Schmuck angebracht werden konnte. Die Giebelseite kann man auch als das Antlitz des Hauses bezeichnen, mit dem es in die Straße sehen und von dort aus bewundert werden kann. Da man bei dem in Tirol verbreiteten Blockbau im Bereich der Hauswände kaum die Möglichkeit hatte, kunstvolle Verzierungen – einzige Ausnahme war die schon erwähnte Gestaltung der Eckverbindungen – anzubringen, boten sich die Giebelverschalungen für Verzierungen an. In den mit senkrechten Brettern verschalten Giebelwänden ließen die Hauseigentümer ihre Initialen, das Baujahr, religiöse und ornamentale Symbole einschneiden bzw. darstellen. Zudem wurden die vorkragenden Enden der Pfetten oftmals mit ausgeschnittenen Drachenköpfen verziert. Die optisch sehr malerisch anmutenden Gestaltungen sind aus dem alemannischen Ständerwerk hervorgegangen, welche sich am Giebel mit der Zeit zum reichen und zierlichen Gitterwerk verwandelten. Die Doppelpfetten erleichterten  es, das Gespärre mit oder ohne Anker vor die Flucht zu tragen und hier sogar ein offenes dreidimensionales Gitterwerk mit einzubeziehen, in die hinter das Bundwerk gesetzten Schalbretter wurden ornamental gestaltete Lichtöffnungen eingeschnitten oder von Kreuzhölzern umrahmte Fenster eingefügt. Eine Bemalung der abgelassenen Bundwerkständer unterstreicht die Handwerkskunst der Zimmerleute noch zusätzlich.

Oft beschränkt sich die Verzierung der Bretterwände im Bereich des Giebels und der Tenne fast ausschließlich auf Ausschneidearbeiten zur Belichtung und Belüftung des Dachgeschoßes. Dafür wurden Blattformen, Herzformen, geometrische Figuren und religiöse Symbole in Form von Kelchen, Kreuzen etc. herangezogen.

Neben geometrischen Verzierungen spielte in der bäuerlichen Schmuckweise symbolischer und emblemhafter Zierat eine große Rolle. In ihnen offenbarten sich das Gemütsleben der ländlichen Bevölkerung und deren Glaubensvorstellungen. Die religiöse Gesinnung der Menschen spiegelte sich in vielen Symbolen wider, namentlich in der Darstellung verschiedener Kreuzformen, aber auch in Schriftzügen wie I.H.S. und dem Monogramm Christi. Diese Symbole sind am öftesten an den Häusern zu finden (Siehe Abbildung!)
Der Name Jesus wurde im 2. Jahrhundert mit zwei Buchstaben (I.H.) abgekürzt ausgedrückt. Ab dem 4. Jahrhundert fügte man das griechische Sigma-Firstpfette1Zeichen hinzu, und es entstand das lateinische christologische Trigramm, das auf Münzen Justinians (7. – 8. Jh.) vorkommt. In weiterer Folge verlor sich die Kenntnis um die Herleitung der Buchstaben. Spätmittelalterliche Ausdeutungen verbinden es mit der Heeresfahne Kaiser Konstantins „Jesus Hominium Salvator“. Die deutsche Bedeutung, die man in ländlichen Gebieten hört, „Jesus Heiland Seligmacher“ stellt lediglich eine Umschreibung dar. Dieses Motiv wird zum vollständigen und selbstverständlichen Bestandteil des Lebens, sodass nicht nur religiöse Gegenstände damit verziert werden, sondern ebenso Dinge des täglichen Gebrauchs (Sägen, Hobel, Sensen, Sicheln, …..). So findet man dieses Symbol gerne als Schutz auf Bauernhäusern an der Firstpfette zusammen mit den Initialen des Erbauers sowie der Jahreszahl.
Das Firstende an den Giebeln der Häuser stellt die schwächste Stelle des Dachfirstes dar und musste vor allem bei Stroh- und Schindeldächern entsprechend geschützt werden. An den Begegnungspunkten der beiden Dachschrägen erfolgte dies am einfachsten durch das Aufsetzen überkreuzter Saumbretter oder durch Ansetzen einfacher Giebelhölzer, deren Ende man mit Verzierungen versah. Am bekanntesten und von den Volkskundlern früh wahrgenommenen Giebelzeichen sind in Gestalt von Pferdeköpfen, Kreuzen oder Giebelpfählen ausgeführt (Siehe Abbildung!). Aufgrund ihrer hohen Wirkkraft schützte man mit den Kreuzen Haus und Stall, Feld und Mensch – sie begegnen uns in mannigfaltigen Ausführungen, geformt oder geschnitzt, aus Kreide oder auf Papier. Die doppelbalkigen so genannten „Wetterkreuze“ versprechen insbesondere Schutz vor Blitzschlag und anderen Wetterschäden. Am Hirnende von Firstpfetten ist besonders bei Nebengebäuden diese Kreuzform eingekerbt. Der obere Balken ist kürzer und symbolisiert wahrscheinlich Die INRI-Tafel, andere Theorien besagen, durch die Verdoppelung erfahre es mehr an Macht.
Auch Herzmotive und Sonnensymbole wurden nicht nur zur Auflockerung von glatten Flächen verwendet, sondern auch in die Seiten- und Unterflächen von vorkragenden Balken eingeschnitzt.
Padure1Die Erbauung des Falkner-Schnaiter Hofes ist durch die Freilegung der Jahreszahl 1627 an der Südfassade und durch erste urkundliche Erwähnungen belegt. Zum älteren Fensterschmuck in Fresco-Secco Technik wurde nach 1736 ein neues dominantes Element in den Fassadenschmuck mit einbezogen: ein überlebensgroßer gemalter Türwächter linksseitig der südlichen Haustüre mit schwarz-rotem Helmbusch, Pelzmütze, einer goldenen Halskette mit Kreuz (Siehe Abbildung!). In der rechten Hand hält der Soldat eine Stoßwaffe (Partisane) mit Quaste. Neben der repräsentativen Wirkung bezeugt der Fassadenschmuck den Glauben an die Schutzwirkung des Hofeinganges durch einen symbolischen Wärter.
Bei dem Soldaten handelt es sich um einen Paduren. Keine andere Einheit des habsburgischen Heeres erlangte einen derartigen Bekanntheitsgrad im 17. und 18. Jahrhundert. Sie galten als äußerst verwegene und mutige Kämpfer mit außergewöhnlichem Kopfschmuck.

DraachenkopfDer starke Glaube, den Hof vor unheilvollen Einflüssen schützen zu müssen, drückt sich auch durch die umfangreiche Einbindung unterschiedlichster Schutzzeichen im Ziergiebel aus. Solche Giebel, wie man sie am Falkner-Schnaiter Hof sieht, findet man am vollständigsten in einem engen um Innsbruck liegenden Bereich. Sie haben ein vielfach verstrebtes Bundwerk mit Eckdrachen, schrägen Drachen, herausgestreckten Händen mit Kreuzzeichen und Vögeln. Aus der Fülle der Formen waren an diesem Giebel vier Motive zu erkennen: Drachenköpfe, Pelikane, Raben und Herz-Jesu.Die Drachenköpfe zeigen überwiegend eine drohende Haltung mit aufgerissenem, zähnefletschendem Maul. Drohend und scharfblickend schauen sie auf den Eingangsbereich hinab, also auf jene, die sich dem Haus nähern und es auch verlassen. Die Abschreckung gegen das Unheil ist der Ursprung der Zierform.

Pelikan

Ein aus christlicher Tradition stammendes Heilszeichen ist der Pelikan. Die älteste symbolische Fassung der Fabel vom Pelikan geht auf das 2. Jahrhundert zurück und ist in Verbindung mit der Heilslehre des Christentums zu sehen. Das Erscheinungsbild des Pelikans versinnbildlicht die große Liebe zu seinen Jungen. Die älteren Versionen der Fabel beschreiben noch einen sehr grimmigen Handlungsablauf. In mittelalterlichen Dichtungen entwickelt sich der Handlungsstrang dahingehend, dass alte Pelikane ihre Jungen mit Herzblut ernähren, bis sie sterben. Es wurde daraus ein Symbol für Jesus Christus, der sein Leben für die Menschen hingab. Das Herz stellt nach den Schriften des Plinius das zentrale Organ des Menschen dar – „das zuletzt Lebende und Sterbende im Körper“. Im biblischen Sprachgebrauch steht das Herz für Zuneigung, Verlangen und Liebe. Hände, die Herzen mit einem aufgesetzten Kreuz zum Eingangsbereich des Hofes strecken, sind ebenso auf den Giebeln zu finden. Solche Darstellungen und im speziellen Herz-Jesu-Darstellungen gehen auf die spätmittelalterliche Herz-Jesu-Mystik zurück und erleben im 17. Jahrhundert und erneut im 19. Jahrhundert großen Anklang. Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung ist vor allem den Jesuiten zu verdanken, welche die Herz-Jesu-Verehrung besonders durch von ihnen geleiteten Volksmissionen propagierten. Einen politischen Akzent erhielt die Herz-Jesu-Verehrung durch die Tiroler Freiheitskämpfe und das Gelöbnis Andreas Hofers (1767 – 1810).
Ein zwiespältiges Symbol auf dem Ziergiebel ist die Darstellung des Raben, dem sowohl gute auch als schlechte Eigenschaften zugesprochen werden. Seine scharfen Sinne, der feine Instinkt und die Gelehrigkeit des Vogels sowie der Umstand, dass er sich zähmen lässt, machen den Raben zu etwas Besonderem in der Tierwelt. In der Bibel ist zuerst im Sintflutbericht die Rede von ihm, wobei er seiner Aufgabe als Bote, der erkunden soll, ob die Sintflut vorbei ist, nicht nachkommt. Trotz aller unguten Eigenschaften benützte Gott diesen Vogel öfters, um Einsiedlern Nahrung und Wasser zu bringen. Dem Raben bleibt in der Symbolik das Attribut des Sünders, der aber bekehrt wird und sogar zum Prediger werden kann.
Ein durchwegs beliebtes Motiv als Schutzsymbol auf Hauswänden ist die Darstellung des Hl. Florian, die man auf der Wand des Kornspeichers vom Franzl´s Klaisla´s Hof aus Längenfeld/ Ötztal sieht. Er war ein römischer Verwaltungsbeamter in Lauriacum, dem heutigen Lorch bei Enns in Oberösterreich, der bei Ausbruch der Christenverfolgung unter Diokletian 303/304 gefoltert und mit einem Stein beschwert in die Enns geworfen wurde. Er wird in der Kunst als jugendlicher Ritter mit Schwert und Schild dargestellt. Seit Ende des 15. Jahrhunderts findet man einen Eimer als Attribut, aus dem er Wasser auf ein brennendes Haus schüttet. Er ist der Schutzpatron der Feuerwehr.


Der Schutz für Tür und Tor


aufgenagelte Sensen1Baugeschichtlich betrachtet ist die Tür gegenüber dem Fenster das weitaus älteste Bauelement. Da die Türöffnung die Stabilität des Blockbaugefüges erheblich schwächt, ist es notwendig gewesen, in diesem Bereich besondere Verstärkungen anzubringen. Da die Türe wie auch andere wichtige Bauteile des Hauses (Firstbalken, Schwelle, Dach usw.), im Volksglauben eine wichtige Rolle spielten, brachte man auf derselben Inschriften und Abwehrzeichen an. Auch heute noch wird zu Dreikönig das C+M+B mit der entsprechenden Jahreszahl von den Sternsingern als Haussegen mit Kreide auf die Tür geschrieben. In Gegenden, in denen keine Sternsinger der Aufgabe nachkamen, schrieb der Bauer oder der erste Knecht diese drei Buchstaben über die Tür. Ein anderes Zeichen mit sehr starker Schutzfunktion findet man im Museum der Tiroler Bauernhöfe auf dem Türstock des Gwiggen Hofes aus der Wildschönau und auch auf zahlreichen Gebrauchsgegenständen „INRI“. Es galt als besonders wirksames Formal bei der Geburt, gegen Wunden, Schmerzen, gegen Hexen, böse Geister und beim Wettersegen.
Ein kaum sichtbares Zeichen eines fünfzackigen Sterns ist beim Hörl Hof aus Walchsee am Türstock des Stalles und neben der Getreidekammer im ersten Stock zu finden, das Pentagramm. Es wird auch als Drudenfuß bezeichnet und ergibt sich, wenn die Diagonalen eines rechteckigen Fünfecks nachgezogen werden. Das Pentagramm ist ein sehr altes Symbol, das schon in vorchristlicher Zeit beim griechischen Philosophen Pythagoras als Symbol für Gesundheit galt. Im späten Mittelalter erkannte Agrippa von Nettesheim das harmonische Verhältnis des Pentagrammes zum menschlichen Körper. Auch der bedeutende Arzt Paracelsus gestand im 16. Jahrhundert dem Pentagramm große geheime Kraft und höchste Heilwirkung zu und stellte es über alle anderen magischen Zeichen. Dabei wurde es stets mit der Spitze nach oben gezeichnet. Unsere Vorfahren glaubten, dass die Lüfte von dämonischen Nachtwesen – Druden – bevölkert seien, die sich einen Spaß daraus machten, in der Nacht die Schlafenden zu drücken. So erklärten sie sich nächtliche Atemnot und Albträume. Der Drudenfuß diente der Abwehr dieser unerwünschten Besuche. Er wurde häufig auf Betten und Wiegen, Türstürzen und Stalltüren gezeichnet oder geritzt oder aber aus Weidenzweigen und Wachsschnüren geflochten. Die Drud sollte wohl glauben, wenn sie ihren Fußabdruck sieht, „Hier war ich schon“ oder „Hier ist besetzt“.
Am Stall des Gwiggen Hofes aus der Wildschönau sieht man zahlreiche Hufeisen, die rund um die Eingangstür angenagelt worden sind. Das Hufeisen bringt Glück, genauer schützt es vor Feuer und Blitzschlag, vor Krankheit, Hexen, Zauber und allem Bösen, es bringt Glück in die Ehe und Gewinn im Geschäft. Sein Material, das Eisen, soll die Macht haben, Dämonen zu vertreiben. Da Hexen nicht auf Pferden reiten, glaubte man, sie würden sich vor ihnen – und somit auch vor Hufeisen – fürchten. Hufeisen finden sich vorwiegend an Haus- und Stalltüren, seltener an Deckenbalken, Giebeln oder Schwellen. Heutzutage werden auch häufig Autos damit geschmückt. Auch bei Mehltruhen sind Hufeisen auf der Innenseite der Deckel zu finden.

EINFACH

  • nur ein Grundrezept für viele verschiedene Brot- und Gebäcks Sorten
  • Fachwissen in Form einer „KLEINEN ROHSTOFFKUNDE“ und den „5 GOLDENEN BACKREGELN“
  • alle Rezepte sind auf die häuslichen Möglichkeiten (Backrohr) abgestimmt

SICHER

  • mit nur 5 Regeln („DIE 5 GOLDENEN BACKREGELN“) zum sicheren Backerfolg
  • Grundrezept gilt für alle Brot-/Gebäcksorten, das schafft Routine und Sicherheit
  • Sie wissen was im Brot drin ist und welche Zutaten verwendet wurden.

GESUND

  • Sie bestimmen den ernährungsphysiologischen Wert der Zutaten
  • Sie bestimmen den Anteil von Vollkornmehlen und Bioprodukten
  • Keine Zusatz- und Konservierungsstoffe

PERSÖNLICH

  • Sie bestimmen über die Qualität (z.B. Biogetreide) der Zutaten;
  • Sie bestimmen die Geschmacksrichtung durch Zugabe von besonderen Zutaten (Gewürze, Samen, Saaten usw.)
  • Sie können, ausgehend vom Grundrezept, neue Brotrezepte kreieren

Meine Person

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Mag. Karl Eller vulgo Tiroler Eigenbrötler
Bäckerlehre, 3 Gesellenjahre, Abendschule, Matura,
Lehramtsprüfung, Studium der Geschichte und Volkskunde,
Referent und Kursleiter zu folgenden Themen:
Brotgeschichte allgemein, Brotgeschichte von Tirol, Brot und
religiöse Verehrungsrituale, Alte Tiroler Brotrezepte, Brot der
Tiroler Bergbauern, Brotbacken einfach gemacht usw.