Der Zelten und sein mystisches Gedankengut  und alte Tiroler Zeltengeschichten

OfenfeuerJedes Fest im bäuerlichen Jahresablauf hat sein Brot bzw. seine Gebäcksarten. Der Zelten gehört zu jenen Gebäcksarten des sogenannten Weihnachtsfestkreises, der mit den Gebäcken um Nikolaus herum beginnt und mit den Gebäcken um Dreikönig endet. Das klassische Gebäck der Weihnachtszeit ist in ganz Tirol der Zelten. Der Zelten wird in anderen Gegenden des Alpen- bzw. Voralpenraumes Kletzenbrot genannt. Dieses festliche Gebäck war schon im frühen Mittelalter bekannt und erinnert an die All-Samen-Speise der Antike - die Panspermien. In der Thomasnacht konnte man vom Backofen die Zukunft erfahren. Nach dem Betläuten musste das Ohr ans Ofenloch gelegt werden; hörte man es singen und pfeifen, bedeutete das Glück, war ein weinerlich klagendes Geräusch aus dem Ofen zu entnehmen, bedeutete dies Unglück und Tod in nächster Zeit. Oder beim Zeltenbacken zogen die Mädchen mit abgewandtem Gesicht ein Scheit aus dem Ofen und deuteten daraus die Gestalt und den Wuchs ihres zukünftigen Freiers.

Im Brauchtum der Verliebten und Verlobten scheint in Nordtirol das Anschneiden des Zeltens der wichtigste Liebesbrauch überhaupt gewesen zu sein. Das Anschneiden des Zeltens wurde zu einem feierlichen Akt erhoben. Nur die Familienangehörigen nahmen daran teil. Die Knechte und Mägde sind mit einem Zelten bereits aus dem Haus um ihre Angehörigen zu besuchen. Dieser Besuch des Elternhauses ist besonders bei den Mägden wichtig, die ein Verhältnis mit einem Burschen hatten oder eines eingehen wollten. In diesem Falle durfte ihr der Auserwählte den Zelten nachtragen. Die Anfrage zu diesem Dienst ist zugleich eine Liebenserklärung, die Zusicherung von Seite des Mädchens Beweis ihrer Gegenliebe. Der Bursch kam dann bei Einbruch der Dunkelheit ans Fenster seiner Geliebten, die ihm den Zelten mit Butter vorsetzte. Er brachte als Gegengeschenk ein Fläschchen Gebranntes oder ein anderes kleines Geschenk mit. In vielen Teilen Tirols durfte der Zelten erst angeschnitten werden, nachdem er drei Mal geräuchert worden war. Der Tag des Anschneidens (am häufigsten der Dreikönigstag aber auch der Stephanitag) war aber auch oft ein Schicksalstag für die ganze Familie. Eine besondere Bedeutung hatte der erste Anschnitt, das Scherzl.Als letzter Termin für das Anschneiden eines Zeltens wird sehr häufig der 20. Jänner, Tag der Heiligen Fabian und Sebastian, erwähnt. Die Brosamen des Zeltens spielen im bäuerlichen Glauben eine besondere Rolle, denn ihnen wohnt eine besondere Kraft inne. Sie durften auf keinen Fall sorglos weggeworfen werden, sondern wurden gesammelt und auf Äcker und Wiesen gestreut oder den Tieren im Stall verfüttert, um diese Kraft im positiven Sinne weiter zu geben.

Alte Zeltengeschichten aus Tirol

 

Rund um das Klotzenbrot
(Brauchtum aus der Gegend um Rattenberg)


Die Weihnachtszeit ist die Zeit des „Kluababrotes“, auch Kletzenbrot oder Zelten genannt. In der Regel wird dieses Brot am Thomastag gebacken, jedenfalls muss es am Hl. Abend gebacken sein. Wie das tägliche Brot bäckt die Bäuerin das Klotzenbrot im eigenen Backofen. Während in Alpbach und Reith (Orte im Alpachtal/Tirol) nur Laibe (runde Form) gebacken werden, gibt es in den anderen Orten auch Laibe und Wecken (längliche Form). Die Hauptsache sind die Zutaten. In den Zelten kommen zur Hälfte Wasser aufgeweichte, geschnittene Klotzen (getrocknete Pflaumen/Zwetschgen), schwarze und gelbe Zibeben ( besondere getrocknete Trauben), die vor ihrer Verwendung gewaschen werden, dann Feigen, Orangenschalen, Mandeln, Anis, Haselnüsse, Anis, Zimt und Kümmel. Als Mehl wird Roggenmehl verwendet. Ein großer Laib hat einen Durchmesser von einem halben Meter.
Jedes Familienmitglied und jeder Dienstnehmer (Knechte und Mägde, auch oft als Gesinde bezeichnet)bekommt einen Zelten. Häufig wird ein Zettel mit dem Namen Besitzers an den Rand des Zeltens geklebt. Für den allgemeinen Hausgebrauch wird ein kleineres Stück, der sogenannte „Kosta“ (von kosten) gebacken, der auch zuerst angeschnitten wird. in
Den Scherz (Anschnitt des Zeltens mit dem Namenszettel) zu bekommen gilt als Ehre und Auszeichnung. Und so wartet der Besitzer, bis Göd (Pate) oder God (Patin), Freundin oder Freund, der „Bua“ oder des „Diandl“ zum Anscherzen kommt. Um den Anschneider zu ärgern, ihn „an Tuck z´tan“, werden heimlich in den Zelten Sticknadeln oder Nägel eingebacken, ja, es kann vorkommen, dass ein Drahtring rings um den Laib gelegt wurde. Da kann sich der „Bua“ arg plagen, um den Scherz seines „Diandl´s herunter zu bekommen. Dem Aufschneidenden wird zum Klotzenbrot meist Schnaps und Butter gereicht.
Als erster Tag des Aufschneidens gilt der Stefanitag. Da gehen die jungen Leute auf die Bauernhöfe, wo sie das Jahr über gearbeitet haben, um dort ihr Klotzenbrot in Empfang zu nehmen. Der Scherz gilt als ein sichtbares Zeichen des heimlichen „Gernhabens“ (sich mögen, verliebt sein). Und so wartet manches „Diandl“ lange, bis der richtige „Bua“ kommt. Bringt der „Bua“ mehr als einen Namensscherz zusamen, so kann er damit anderen Burschen gegenüber prahlen, dass ihn mehr als ein Mädl gerne sieht. In Alpbach gelten als Aufschneidtage, der Stefanitag, der Johannistag, der 1. und der 2. Jänner. In Kundl ist am Stefanitag abends das Kluababrotzien“. Da ziehen die Burschen mit einem Schlitten unter lautem Peitschenknallen, sowie Hü- und Hottrufen durch das Dorf. Sie bekommen Klotzenbrot, meistens vom Koster, geschenkt. In Brandenberg muss bis zum Sonntag nach Dreikönig angeschnitten sein. Dies ist auch der Haupttag des Anschneidens, da geht der Bursch zu seinem Madl. Oft nimmt er sich auch einen Freund als Helfer mit. Da kann es vorkommen, dass sich dieser den Unterscherz (das Namensscherz gegenüberliegenden Rundstück des Zeltens) aneignet. Wieder werden die Anscherzer mit Kasteler (Schnaps) bewirtet.
Es gibt in allen Orten Zeltenbesitzer, die besonderen Wert darauf legen, dass ihr Klotzenbrot dreimal angeraucht wird, also erst am Dreikönigtag angeschnitten wird. Am Sonntag nach Dreikönig gibt es jedenfalls keinen nicht angeschnittenen Zelten. Die Zeit dieses Weihnachtsbrotes ist nun vorbei, und es wird in dieser Form im Laufe des Jahres nicht mehr gebacken. Einfaches Klotzenbrot ohne weitere Zutaten kommt öfters auf den Tisch, mit besonderer Vorliebe zur Zeit des Schnittes (wenn das Getreide geschnitten wird).
Aus: Tiroler Heimatblätter
Von: Ludwig Weinold 

 

„Kumscht Zelta a(n)schneida, gelt?“
(Das Zeltenanschneiden in Reutte)

So lautet die Einladung des Mädchens an den Auserkorenen. Nimmt sie der Bursche an, so ist das Bündnis meist geschlossen, wenn auch nicht verbrieft und besiegelt. Diese Einladung gilt für die Silvesternacht und – gewissermaßen als vorausgehenden Dank oder auch als feierliche Erklärung: „Das ist die Meine!“ schießt der Bursche, Liebsten oder auch nur Verehrten das Neujahr an.
Es geschieht, bevor oder während dem die Silvesterglocken den Abschied des alten Jahres und Beginn des neuen verkünden. Wer einen Stutzen oder Revolver hat, der schießt es wirklich an, die anderen helfen sich auf andere Weise. Es werden z. B. mit dem alten, daher wuchtigen eisernen Türklopfer mehrere Schläge an der Haustür hervorgerufen, oder der Bursche vollbringt mittels eines Helfers einen knallähnlichen Lärm, indem sie große, lange Holzläden, so wie sie aus der Säge kommen, scharf auf die Erde fallen lassen. Aber das Vornehmste bleibt immer das Anschießen mit einer Schusswaffe, an der auch da draußen kein Mangel ist, schon weil die Jagdfreude und, wenn es nicht anders geht, die Wilderer Leidenschaft gerade so im Blute der Außerferner und Lechtaler spukt, hüben und drüben der bayrischen Grenze, wie drinnen in den Gebieten Innertirols. Mit der Schusswaffe wird knapp vor der Tür des Mädchens geschossen – je öfter desto schöner und besser – das natürlich, wenn es seiner Sache nicht ganz sicher isst, klopfenden Herzens hinter dem Fenstervorhang Ausblick hält. Nach dem Schießen erwartet und bewillkommnet man den Geladenen dann schon bei der Tür und der mündliche Neujahrsgruß wird ausgetauscht und – wenn oder weil es niemand sieht – auch die der Festfeier entsprechenden Neujahrsküsse. Dann geleitet die Beglückte den Zeltenanschneider in die Stube, allwo schon der Tisch gedeckt ist und der Zelten in der Mitte prangt.
Der Bursche selbst schneidet den Zelten an, indem er ein Randstück, den sogenannten Zeltensterz, herunterschneidet. Und – ist es Spaß, ein Sparsamkeitskniff oder nur eben ein alter Brauch aus was immer für einen Grund – die schöne „Reuttenerin“ drückt in den zum Backen fertigen Teig einen Holz- oder Eisenring , vielleicht zwei Finger breit innerhalb des Randes, der dann dem vielleicht zu weit ausgreifenden Messer des Anschneiders ein plötzlich, geräuschvolles „Halt“ gebietet und die Grenze außerhalb des von außen unsichtbaren Reifes anweist. Diesen Rand oder Scherz darf der Bursche mit heimnehmen. Vom angeschnittenen Zelten darf aber noch an Ort und Stelle nach Appetit gegessen und dazu Kaffee, Tee oder, wenn es hoch hergeht auch Glühwein getrunken werden. Gewiss ist es jedoch, dass das Zeltenanschneiden und Neujahranschießen häufig so viel gilt, wie ein gegenseitiges Versprechen fürs Leben.
Aus: Tiroler Heimatblätter
Von: Anna Zoller

 

Das Zeltenanschneiden

in Schwoich

Das Zeltenanschneiden in Schwoich ist wohl heute (Zwischenkriegszeit) noch gebräuchlich, aber so wie früher nicht mehr, der Krieg, das fortschrittlich Neue und die Landflucht waren wie ein grober Besen, vor dem sich nur geringe Reste vor Vernichtung retten konnten. So wie es früher war, als noch die vielen, guten, alten Bräuche (gut, solange sie nicht ausarteten) lebten, so traut und heimlich ist es nicht mehr, die Bräuche muten an wie Grüße aus ferner Vergangenheit, wie eine Verlassenschaft unserer Großväter, deren Zinsen sich von einem Geschlecht auf das andere vererben, wie teure Andenken unserer Ahnen und Urahnen.
Schöne, gute Bräuche sollte man nicht aussterben, sondern wieder aufleben lassen. Aber in dem Maße, als der Familiensinn, der Sinn für Zusammengehörigkeit, für patriarchalisches und göttliches Empfinden und Wesen abgenommen hat, mussten sich auch die Freude und das Interesse für altes Brauchtum herabmindern.
Das Zeltenanschneiden, welch schöner, den Zusammengehörigkeitssinn fördernder Brauch! Er war unzertrennlich von dem schönsten aller Jahresfeste. Und so vieles diesem Anschneiden voraus. Das Einkaufen der leckeren Zutaten, als: Feigen, Pignolien, Mandeln, Zwetschken, Zibeben und gedörrten Birnen. Die Stadtfrau mengte auch noch anderes in den Teig, aber auf dem Lande waren die Hauptzugaben zum Brotteig nur Zibeben, Nüsse, die häufig im eigenen Obstanger wachsen, manchmal Pignolien, seltener Mandeln, Gewürzpulver verschiedener Art, vor denen die Kinder eine gar große Achtung hatten, weil sie deren Wiege ins Morgenland der heiligen drei Könige verlegten, und endlich die selbstgedörrten Birnen, meist „Klobirn“ genannt.
Das vorangehende Zibebenaufklauben, Mandeln- und Feigenschneiden war eine andere Spezialität im Reiche der bei Kindern und Erwachsenen beliebten Vorfreuden. In großen, wohlhabenden Familien, besonders in Deutschsüdtirol, wickelte sich dieses Herrichten der Unmengen von Zeltenzeug häufig als Heimgarten ab, zudem Freunde und Verwandte sich gegenseitig halfen. Das Naschen war dabei die Krone des Vergnügens, und schon gab es deshalb manch verdorbenen Magen und Zahnschmerzen noch in derselben Nacht.
In Schwoich, diesem weitverzweigtem Unterinntaler Bauerndorfe, war Zeltenbacken eine besonders umständliche Sache, denn die einzelnen Laibe hatten die ansehnliche Größe eines großen Bettpolsters, wenn man Ecken hinwegdenkt. So ein Laib fraß gar viel von den Süßigkeiten und Wohlgerüchen in sich hinein, und es mussten deren so viele als Familienmitglieder und Dienstboten waren, denn ein jedes davon bekam einen.
Aber so ein Backofen auf einem Bauerhofe, der schluckte schon etliche solche solche Zeltenriesen und gab sie, schön durch und durch gebacken, braun und mit knusperiger Rinde, wieder heraus. Dann wurden sie poliert, das heißt, auf den Glanz angestrichen, der schnell trocknete.
Nicht zu vergessen und nicht minder wichtig war das Aufkleben der Zetteln am Rande der Laibe. Auf jedem Zettel stand der Name dessen, der oder die zum Zeltenanschneiden eingeladen wurde.
Stefanitag, dem nächsten nach dem Christfest, war es vorbehalten, die Vorfreude in die Hauptfreude umzusetzen, denn am Festtage des Erzmärtyrers Stefan wurden die Zelten angeschnitten. Wer hiezu eingeladen war, bekam einen Zeltenscherz, das heißt, es wurde für ihn gerade das Stück heruntergeschnitten, an dem sein Namenszettel angeklebt war, und dieser Scherz wurde mit heimgenommen. Die Gastgeber bewirteten die Geladenen dann noch mit Butter und Schnaps, was als zum Zeltenessen gehörig betrachtet wurde und gut schmeckte. Selbstverständlich spielte das Zeltenanschneiden bei Schwoicher Liebesleuten, wie anderswo, seine kleine Rolle und klebte das Dirndl den Namen ihres Liebsten auf den allerschönsten Zeltenrand.
Die Musik fehlte bei dieser Gelegenheit wohl auch nicht, denn da drunten gibt es wohl kaum einen Hof oder Bauernhaus, indem nicht nach alter Sitte die Harfe und eine Gitarre oder Zither zum Hausinventar gehörte. Die Alten oder Jungen bauten wohl auch ihre Harfen selbst, und Gelegenheit zum Singen und Jodeln findet die Frohnatur des Unterländers ja immer. Gut gefällt mir auch der Schwoicher Brauch zur Zeit der Christmette

 

Sprüche beim Zeltenanschneiden
Originaltext aus: Tiroler Heimatblätter
Von: Ludwig Weinhold


Das Anschneiden des Zeltens, des bäuerlichen Früchtebrotes, das nur für die Weihnachtszeit hergestellt wurde, geschah in fast feierlicher Form. Es galt als Ehre, vom Hausvater zum Zeltenanschneiden eingeladen zu werden. Die Burschen suchten, wenn auch oft unter Schwierigkeiten, zum Scherz Ihres Dirndls zu kommen. In der Regel galt der Stephanitag als Anscherztag. Der Scherz, das ist der Anschnitt des Weckens oder Laibes, trug einen Zettel mit dem Namen seines Besitzers. Butter zum Aufstreichen und ein Schnapsl standen immer bereit.Oft wurde beim Anschneiden ein Spruch, meist ein Vierzeiler, aufgesagt. Der im Jahre 1963 verstorbene Schuldirektor von Unterlangkampfen, Peter Hopfgartner, hat solche Sprüche gesammelt, manche wohl auch selbst verfaßt. Die Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1935.

Gelobt sei allezeit
die heilige Weihnachtszeit.
Da gibt´s an Klotzenwöggn
a in da ärmsten Bauernfröttn

 

Der Zelt´n stärkt den Mogn,
der Schnaps isch oft betrog´n,
i mueß es decht lei wogn
und pack ihn glei beim Krogn.

Süeß san die Zelt´n
Und guat isch der Schnaps.
Das kriagt man halt selt´n,
außa vom Schatz.

Zur Weihnacht a Krippn
und Zeltn recht gnua,
vom Schweindl a Rippn
und a Schnapsl dazua,
auf des hab i mi grfreit
scho lange Zeit

Der Zelten isch recht aßig
und wenn ma war gfraßig,
wor a bold gor
und der Mogn in Gfor

´s Christkindl im Herzen
am Christbam die Kerzen,
an Zeltn im Mogn
des konn ma ertrogn

I üb immer Treu und Redlichkeit
Und schneid nur ganz wenk o,
nöt mehr als guating fingabreit,
nacha gibt’s a Schnapsl o.

Weinacht ist die schönste Zeit,
weils Klotzenbrot ogeit
und´s Christkind steht am Altor
vom Christtog bis noch Nojohr

 

 

Das Lamplbrot
(Eine mysteriöse Tiroler Brotgeschichte)

Nachforschungen von: Herrmann Holzmann(Tiroler Heimatforscher) in Ridnaun (Südtirol). Diese Geschichte wurde unter den Volkskundler damals im deutschsprachigen Raum als große Sensation betrachtet, weil man solche Fähigkeiten bisher ausschließlich der Ritter- und Sagenwelt zugeordnet hat. Aber Hermann Holzmann hat in seinen jahrzehntelangen Feldstudien in allen Teilen des ehemaligen Tirols auch die Geschichten um die sagenhafte Gestalt des "Pfeifer Huisele" entdeckt, den man später als den "Faust" Tirols bezeichnet hat. So nun aber zur Geschichte:


Wer dieses Brot verzehrt, der wird mit übermenschlichen Kräften ausgestattet, die sich besonders im Kampf auswirken, denn derjenige bzw. diejenigen werden stich- und kugelfest. Als letzte sollten dies zwei Ridnauner erprobt haben, die sich 1809 bei den Bergiselschlachten durch besondere Tapferkeit auszeichneten. Die Zutaten, die Bedingungen und die Zubereitung dieses Brotes erinnern eher an eine Hexenküche als an eine bäuerliche Küche.
Zubereitung des Lamplbrotes:
Das Lamplbrot muss in der Heiligen Nacht während der Christmette gebacken werden. Dazu braucht man ein schwarzes Widderlämmchen, das in der Thomasnacht (21. Dezember) zur Welt kommt. Es muss mit einem Messer aus Hartholz abgestochen werden, die Knochen vermahlen und mit einem Mehlbrei vermischt werden. Als Teigflüssigkeit muss das Blut des Lammes verwendet werden. Zu guter Letzt wird es auf erhitzten Mühlsteinen gebacken.

 

EINFACH

  • nur ein Grundrezept für viele verschiedene Brot- und Gebäcks Sorten
  • Fachwissen in Form einer „KLEINEN ROHSTOFFKUNDE“ und den „5 GOLDENEN BACKREGELN“
  • alle Rezepte sind auf die häuslichen Möglichkeiten (Backrohr) abgestimmt

SICHER

  • mit nur 5 Regeln („DIE 5 GOLDENEN BACKREGELN“) zum sicheren Backerfolg
  • Grundrezept gilt für alle Brot-/Gebäcksorten, das schafft Routine und Sicherheit
  • Sie wissen was im Brot drin ist und welche Zutaten verwendet wurden.

GESUND

  • Sie bestimmen den ernährungsphysiologischen Wert der Zutaten
  • Sie bestimmen den Anteil von Vollkornmehlen und Bioprodukten
  • Keine Zusatz- und Konservierungsstoffe

PERSÖNLICH

  • Sie bestimmen über die Qualität (z.B. Biogetreide) der Zutaten;
  • Sie bestimmen die Geschmacksrichtung durch Zugabe von besonderen Zutaten (Gewürze, Samen, Saaten usw.)
  • Sie können, ausgehend vom Grundrezept, neue Brotrezepte kreieren

Meine Person

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Mag. Karl Eller vulgo Tiroler Eigenbrötler
Bäckerlehre, 3 Gesellenjahre, Abendschule, Matura,
Lehramtsprüfung, Studium der Geschichte und Volkskunde,
Referent und Kursleiter zu folgenden Themen:
Brotgeschichte allgemein, Brotgeschichte von Tirol, Brot und
religiöse Verehrungsrituale, Alte Tiroler Brotrezepte, Brot der
Tiroler Bergbauern, Brotbacken einfach gemacht usw.

 

 

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