Jacob wuchs in einer Bildungsbürgerfamilie der alten deutsch-jüdischen Geisteswelt auf. Nach dem Besuch von Gymnasien in Berlin und Wien legte Jacob 1909 sein Abitur am „Askanischen Gymnasium“ in Berlin – wo er durch seinen Lehrer Otto Gruppe (1851–1921) altphilologisch geprägt wurde – ab und begann an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität-Berlin Germanistik, Literatur-Geschichte und Musikwissenschaft zu studieren.
Und genau dieser Bildungskanon ist es auch, der dieses Buch für mich so einmalig macht. Es steht zwar die Brotgeschichte im Vordergrund, aber alle Geschichten sind eingebettet in einen politischen, religiösen, gesellschaftlichen und wirtschaftsgeschichtlichen Rahmen, Er macht die Geschichten auch insofern spannend, dass er über die sechs Jahrtausende fiktive Personen und Gesellschaftsgruppen in Form von Dialogen, Monologen und Gedanken zu Wort kommen lässt, und dadurch eine besonders lebendige und unterhaltsame Erzählform entsteht. Diese besondere Art der Erzählung ist es aber leider auch, dass dieses Buch im wissenschaftlichen Historizismus nicht bzw. nur sehr eingeschränkt verwendet werden kann. Trotzdem war ich von den Geschichten begeistert und möchte eine überarbeitete und verkürzte Version einem interessierten Publikum zur Verfügung stellen., welches Interesse an geschichtlichen Hintergrundinformationen zum Thema Brot hat, Als Kulturhistoriker und hier im besonderen Maße als Brotforscher ist es mir ein besonderes Anliegen, diesem wichtigen Grundnahrungsmittel wieder eine Seele einzuhauchen und so über das Phänomen „Brot“ einen erweiterten Zugang zu gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Problemstellungen zu finden.
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